„Ein gemeinsamer Friedhof für die IS-Opfer“ Ein Traum für die Familien der Opfer und ein Symbol des ezidischen Genozid, werden sich alle dafür einigen?“

Ezidi24 – Diab Ghanem
Übersetzung: Haji Faruq
Seit Juli 2019 begannen ezidische Jugendgruppen, einen Standort für einen gemeinsamen Friedhof für die ezischen IS-Opfer zu lokalisieren.
Nach Angaben der Aufsichtspersonen dieser Bewegungen war dieser Fall nicht einfach. Denn es zeichnete sich aber aufgrund der unterschiedlichen Ansichten der Familien der Opfer viel Lärm ab.
Eine Reihe von Treffen wurde von ezidischen Organisationen organisiert, um Standpunkte zusammenzuführen und einen vereinbarten Ort in Absprache mit den Familien der Märtyrer zu definieren.
Diese Organisationen setzen die Existenz einer ezidischen Jugendelite fort, die über dieses Thema mit den Familien der Opfer erörtern kann, die die erste und letzte Entscheidung über die Beerdigung ihrer Märtyrer treffen.
Eine Auskunftsperson in der Nähe der Aufsichtspersonen des Mechanismus zur Auswahl eines Standorts für den einheitlichen Friedhof, die es vorzog, seinen Namen nicht preiszugeben, sagte zu „Ezidi24“: „Wir befinden uns noch in der Diskussionsphase, aber die meisten Ansichten der Angehörigen der Opfer sind nahe beieinander.“
Er wies darauf hin, dass „die überwiegende Mehrheit der Familien der Opfer der Meinung ist, dass sich der Friedhof an einem klaren Ort befinden sollte, wie der Eingang des Bezirks „Shingal“ oder in dessen Nähe.“
Über das Schicksal der vermissten Opfer, deren Leiche noch nicht gefunden wurden, sagte er: „Dieser Fall erfordert eine Untersuchung und Erforschung der Gesetze. Es gibt Länder, die die Vermissten für einen Zeitraum von vier Jahren als tot betrachten. Aber wir haben dieses Thema noch nicht beschlossen.“
Die ezidische Aktivistin Basma Aldakhi sprach in einem Interview mit „Ezidi24“ über die Bedeutung eines einheitlichen Friedhofs für die Opfer des IS-Angriffs auf den Bezirk Shingal und sagte, „Die Existenz dieses einheitlichen Friedhofs ist sehr wichtig. Denn er bildet ein Symbol des Völkermords an Eziden.“
Sie fuhr fort: „Aufgrund dessen, dass es keine Symbole für die Völkermorde, denen die Eziden als Religion ausgesetzt waren, gibt, trug dazu bei, dass diese Völkermorde vergessen und von der Welt nicht anerkannt wurden. Wir sollten uns diesen Völkermord bewahren und ihn in den Gehirnen der Welt am Leben erhalten lassen, und er muss Symbole haben.“
Aldakhi warf Licht darauf, dass „die Eziden in Shingal einen großen Fehler begingen, als sie den Märtyrern der blutigen Explosionen in der von Eziden bewohnenden Region „Tel-Ezir“ keinen einheitlichen Friedhof zugewiesen haben.“
Der Direktor der ezidischen Organisation für Dokumentation, Shingal-Abteilung, „Kheri Ali Ibrahim“, betonte „Es ist notwendig, die Einigung für einen Standort zu beschleunigen, da die Arbeit an einem einheitlichen Friedhof lange dauern wird“.
Er bestätigte, dass sie diesen Fall in Zusammenarbeit und in Absprache mit den Familien der Opfer weiter besprechen werden, bis die optimale Lösung erreicht ist.
Während die ezidischen Jugendgruppen im Gange sind, einen Standort für den gemeinsamen Friedhof in Zusammenarbeit mit Familien der Opfer auszuwählen, haben die Bewohner des Dorfes „Kojo“, in dem die meisten ezidischen Opfer während des ISIS-Angriffs getötet wurden, ein Grundstück zugewiesen, um ihre Märtyrer zu begraben.
Aus dem Dorf Kojo wurden 104 Opfer identifiziert, deren Überreste aus den Massengräbern im Dorf „Kojo“ exhumiert wurden. Sie sollen am 31. von diesem Monat in Shingal beerdigt werden.
Die Familien der ezidischen Opfer warten immer noch darauf, dass die Massengräber geöffnet werden, um ihre von IS-Terroristen getöteten Verwandten zu begraben.
In Shingal gibt es gemäß Angaben 80 Massengräber, die etwa 1000 Leiche von ezidischen IS-Opfern beinhalten, und etwa 200 Einzelgräber. Den ezidischen Aktivisten nach wird erwartet, dass noch weitere Massengräber entdeckt werden.